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Mitski: Laurel Hell (Review)

Artist:

Mitski

Mitski: Laurel Hell
Album:

Laurel Hell

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Pop

Label: Dead Oceans
Spieldauer: 32:37
Erschienen: 04.02.2022
Website: [Link]

Im gut vernetzten Trio der Indie-Queens mit asiatischen Roots – zu dem auch MICHELLE ZAUNER a.k.a. JAPANESE BREAKFAST und SASAMI ASHWORTH gehören – ist MITSKI (MIYAWAKI) sicherlich die erfolgreichste. In den USA hatte MITSKI spätestens mit ihrer zweiten „ordentlichen“ CD „Puberty 2“ einen Superstar-Status im Indie-Circle erreicht, der mit dem Nachfolgewerk „Be The Cowboy“ allmählich gar in den Mainstream überschwappte. Selbst hierzulande war ihre für den Mai angekündigte Tour durch mittelgroße Hallen bereits ausverkauft, noch Monate bevor das nun vorliegende Album „Laurel Hell“ überhaupt angekündigt worden war.
Woran mag das liegen?

Nun: Anders als ihre beiden Kolleginnen war MITSKI schon früh mit ihrer musikalischen Identitätsfindung fertig und sah keine Notwendigkeit mehr darin, ihre Songs mit sperrigen musikalischen Experimenten der Credibility wegen aufzubrechen, sondern fand ihr Heil in einer stetig zunehmenden Hinwendungen zur Pop-Musik.
Zwar haben sowohl JAPANESE BREAKFAST wie auch SASAMI diesbezüglich zwischenzeitlich aufgeholt, aber MITSKI ist in dieser Hinsicht die ungekrönte Königin und gestaltete ihr neues Album als – zwar eigenwillige und melodisch/harmonisch ambitioniert angelegte – Pop-Scheibe mit New Wave-, Disco- und Glam-Pop-Flair. Wie weit sie in dieser Hinsicht ging, zeigt der Umstand, dass sie den als Single vorab veröffentlichten Track „The Only Heartbreaker“ zusammen mit ihrem Kollegen DAN WILSON von der Band SEMISONIC schrieb.

Das mag auf den ersten Blick unauffällig klingen – weiß man aber, dass dieses MITSKIs erste songwriterische Kollaboration ist und dass sich WILSON als Songwriter für den ADELE-Track „Someone Like You“ mit verantwortlich zeichnet, wirft dies ein ganz neues Licht auf die Sache. Erstaunlich dabei ist der Umstand, dass sich die Musikerin überhaupt nicht verbiegen musste, um auf dem Pop-Sektor reüssieren zu können, denn als Identitätsfigur für junge Frauen gibt MITSKI auch mit 30 Lenzen noch ein gutes Bild ab.

Nachdem es auf dem Cowboy-Album noch um Female Empowerment und Selbstbestimmung ging, blickt MITSKI mit „Laurel Hell“ auf der Suche nach realistischen, vielschichtigen Geschichten über Beziehungen auch mal unter die Oberfläche oder hinter den Spiegel. Und wenn sie dann einmal ihr Herz öffnet – wie in dem Track „So Soft“ – dann aber bitte nur zum Tor der Hölle.

FAZIT: „Laurel Hell“ ist MITSKIs definitiv zugänglichstes, poppigstes Album geworden. Es ist dabei wohl auch ihrem langjährigen musikalischen Partner und Produzenten PATRICK HYLAND zu verdanken, dass die Sache niemals ins Banale abdriftete, was daran liegt, dass HYLAND und MITSKI einen Weg fanden, die poppigen Elemente nicht an angesagten Trends und Moden festzumachen, insbesondere R'n'B- und Hip-Hop-Aspekte vollkommen außen vor ließen und stattdessen ihre stets faszinierend eigenständigen, kreativen und abenteuerlichen Melodiebögen und Harmoniewechsel mit schwelgerischen Synthie-Klangwolken und pulsierenden Grooves den Weg freiräumten. Auch hat sie gesanglich enorm zugelegt. Es braucht also kein hellseherisches Talent, um zu prophezeien, dass „Laurel Hell“ ein großer Erfolg für MITSKI werden wird.

Ullrich Maurer (Info) (Review 2708x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Valentine, Texas
  • Working For The Knife
  • Stay Soft
  • Everyone
  • Heat Lightning
  • The Only Heartbreaker
  • Love Me More
  • There's Nothing Left For You
  • Should've Been Me
  • I Guess
  • Than's Our Lamp

Besetzung:

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